Die Onlinewache der Polizei – Onlinebetrug auch direkt online anzeigen

Erschienen am: 16. Februar 2024

Klassische, mechanische Schreibmaschine von der Seite. Rechtsanwalt für Strafrecht und Arbeitsrecht Kitzingen.Schon seit 2018 ist es möglich, bestimmte Straftaten per Internet online anzuzeigen. Das spart nicht nur den persönlichen Gang zur Wache, sondern reduziert letztendlich auch den Verwaltungsaufwand der Polizei. Diese Option der Anzeigeerstattung über das Internet wird durch eine sogenannte Online-Wache ermöglicht.
Hierbei handelt es sich um ein rund um die Uhr erreichbares Portal der Polizei, das direkt mit einem Internetbrowser (per Computer, Tablet, Handy usw.) zur Anzeigenerstattung benutzt werden kann.

Anzeige online möglich?
Allerdings ist dies nur möglich, wenn Sie Opfer einer der nachfolgend aufgeführten Straftaten geworden sind:
– Betrug durch/bei/mittels Online-Auktion
– Fahrraddiebstahl (komplett oder Teile)
– Fahrradunterschlagung
– Sachbeschädigung an einem Fahrrad
– Diebstahl von Teilen an einem Fahrzeug
– Diebstahl von Gegenständen aus einem unverschlossenen/unversperrten Kraftfahrzeug
– Sachbeschädigung an einem Kraftfahrzeug

Bitte beachten Sie die, dass wirklich nur zuvor gelistete Delikte über diese Online-Wache angezeigt werden können. Eingänge werden danach zur weiteren Bearbeitung automatisch an die zuständige Polizeidienststelle weitergeleitet.

Spitzenreiter: Betrug beim Online-Shopping
Laut Medienberichten werden in Unterfranken bis zu 30 Prozent der auf diese Weise online gestellten Anzeigen auch aufgeklärt. Bei mehr als der Hälfte der gemeldeten Fälle handelt es sich um Internet- bzw. Online-Betrug. Ein klassisches Beispiel ist, wenn jemand über eine Verkaufsplattform Waren ordert, sie im Voraus bezahlt, aber nie die Lieferung erhält. Denn gerade in den letzten Jahren hat die Professionalität im Bereich des Internetbetrugs deutlich zugenommen, während die Täter immer häufiger auch international agieren. Früher waren Internetbetrüger oft Einzelpersonen, die mit einfachen Methoden versuchten, an persönliche Daten oder finanzielle Informationen zu gelangen. Heutzutage sind jedoch gut organisierte Gruppen und sogar kriminelle Organisationen aktiv, die hoch technisierte Methoden und komplexe Strategien einsetzen, um ihre Opfer zu täuschen und auszunutzen.
Professionelle Betrüger nutzen eine Vielzahl von Taktiken, darunter gefälschte Websites, betrügerische E-Mails, Phishing-Angriffe, Identitätsdiebstahl und Ransomware. Sie investieren Zeit und Ressourcen, um ihren Betrug zu planen und durchzuführen und gehen dabei äußerst raffiniert vor. Es ist wichtig anzumerken, dass die Dunkelziffer solcher Straftaten nicht genau benannt werden kann. Viele Opfer von Internetbetrug zögern aus Scham oder aus Angst, vor negativen Konsequenzen eine Anzeige zu erstatten. Dies führt dazu, dass viele Fälle unentdeckt bleiben und nicht gemeldet werden.
Wenn Sie Opfer eines solchen Betrugs geworden sind, ist Scham und Stillschweigen der falsche Weg. Sammeln Sie alle verfügbaren Informationen und stellen Sie diese den Strafverfolgungsbehörden zur Verfügung, um den Tätern das Handwerk zu legen. Es ist wichtig, dass Sie den Mut aufbringen, sich zu melden, da dies nicht nur Ihnen helfen kann, sondern auch anderen potenziellen Opfern.

Die Polizeibehörden weisen übrigens explizit darauf hin, dass die Online-Wache auf gar keinen Fall den Notruf ersetzt!
Unter der Nummer 110 ist die Polizei rund um die Uhr erreichbar!

Hier finden Sie alle Online-Wachen der Polizei sortiert nach Bundesländern:
Onlinewachen der Polizeien der Länder

Direkt zur Online-Wache für Unterfranken:
Anzeigeerstattung Online – Die Bayerische Polizei

Informationen zur Polizeiinspektion Kitzingen:
Polizeiinspektion Kitzingen
Landwehrstraße 18-22
97318 Kitzingen

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Frank Barthel, Fachanwalt für Strafrecht, Kitzingen
Rechtsgebiete: Strafverteidigungen | Mietrecht | Arbeitsrecht | Allgemeines Zivilrecht

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