Amazon löscht hunderte Millionen falsche Bewertungen

Erschienen am: 5. November 2021

Sicherlich war es das amerikanische Unternehmen eBay, das den Trend, auf Onlineplattformen alles zu bewerten, erst so richtig salonfähig gemacht hat. Heute bewerten wir nahezu alles, angefangen von Dienstleistungen bis hin zu Verkaufsabwicklungen. Der Gedanke dahinter ist an sich eine gute Sache. Denn viele Bewertungen, von vielen unterschiedlichen Kunden abgegeben, können ein gutes Bild aufzeigen und somit für Vertrauen in der ansonsten anonymen Online-Welt sorgen.

Allerdings machen sich diese Weisheit auch viele schwarze Schafe zu Nutze. Mittlerweile ist ein richtiger Berufszweig von professionellen Bewertern entstanden. Anstatt eine reelle Bewertung über einen Vorgang abzugeben, wird hier gegen Honorar mit „Gefälligkeitsbewertungen“ umfangreich gehandelt.

Mit Sicherheit ist Ihnen schon einmal der Begriff „Fake“ ins Auge gesprungen. Fake bedeutet nichts anderes als „Fälschung“ bzw. „Schwindel“. Und gerade Onlineriese Amazon hat damit mehr als zu kämpfen. Nach eigenen Angaben wurden alleine im Jahr 2020 weltweit mehr als 200 Millionen falsche Produktrezensionen direkt von Amazon selbst gelöscht.

Auch geht das Unternehmen mittlerweile verstärkt gerichtlich gegen Anbieter vor, die erfundene Bewertungen anbieten. Aber nicht nur das, auch auffällig gewordene Verkäufer werden kurzerhand von der Plattform verbannt.

Mein Tipp: Vertrauen Sie deswegen nicht einfach blindlings allen „Meinungen“ und „Bewertungen“, die sich im Internet finden lassen. Bleiben Sie immer kritisch und skeptisch, und vor allem lassen Sie sich keinen Bären aufbinden.

Frank Barthel, Fachanwalt für Strafrecht, Kitzingen
Rechtsgebiete: Strafverteidigungen | Mietrecht | Arbeitsrecht | Allgemeines Zivilrecht

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