Schweinfurt – Mordfall von 1978 möglicherweise vor Aufklärung

Erschienen am: 11. Juli 2023

Thomas Böh von Rostkron, Rechtsanwaltskanzlei Kilian & Kollegen, Kitzingen - Fachanwalt für Verkehrsrecht sowie für Transport- und SpeditionsrechtNeue DNA-Analysen geben entscheidende Hinweise auf einen seit 1978 ungeklärten Mordfall. Nach 45 Jahren wurde im Fall des Mordes an einer 18-jährigen Frau im Landkreis Schweinfurt eine Verhaftung in den USA vorgenommen. DNA-Spuren auf der Kleidung des Opfers führten die Ermittler jetzt zu einem 69-jährigen Verdächtigen, der zur Zeit der Tat im April 1978 als US-Soldat in Schweinfurt stationiert war.

Bewegung in Cold Case dank neuer technischer Verfahren
Im Jahr 1996 konnte ein Verdacht gegen den jetzt 69-jährigen Mann, der aufgrund von Informationen der amerikanischen Militär-Strafverfolgungsbehörden entstand, nicht nachgewiesen werden. Der Mann bestritt vehement seine Beteiligung an dem Verbrechen. Die Ermittlungen gegen ihn wurden deswegen vorläufig im Jahr 2001 eingestellt.
Jahrzehntelang tappten die Ermittler im Dunkeln. Durch eine routinemäßige Überprüfung von „Cold Cases“ konnte nun das bayerische Landeskriminalamt mithilfe neuer forensischer Methoden DNA-Spuren des Tatverdächtigen an Kleidungsstücken des Opfers entdecken. Ein Erfolg, der durch die fortlaufende Weiterentwicklung der Kriminaltechnik erzielt wurde.

Internationaler Haftbefehl gegen 69-jährigen US-Amerikaner erwirkt
Der 69-jährige US-Amerikaner, der zum Zeitpunkt des Verbrechens 24 Jahre alt war, wurde Ende Juni in Gering, Bundesstaat Nebraska, in den USA verhaftet. Die Staatsanwaltschaft Schweinfurt hatte zuvor einen internationalen Haftbefehl erwirkt. Derzeit wartet der Verdächtige auf seine Überstellung nach Deutschland, wo er einem Strafverfahren entgegensehen wird.
Den Ermittlern zufolge wird vermutet, dass der Mann eine Beziehung zu der 18-jährigen Ermordeten hatte. Am 21. April 1978 wurde ihre Leiche an einer Straße zwischen Kolitzheim und Unterspiesheim im Landkreis Schweinfurt gefunden. Es stellte sich heraus, dass sie durch zahlreiche Messerstiche in Rücken- und Nackenbereich tödlich verletzt worden war. Bereits damals, im Jahr 1978, wurde eine mögliche Verbindung zu den US-Streitkräften durch eine Zeugenaussage hergestellt, jedoch konnte damals kein konkreter Tatverdächtiger ermittelt werden, was über viele Jahre hinweg anhielt.

Die Bezeichnung Cold Case bezeichnet einen ungeklärten Kriminalfall. Stetige Fortschritte und Verbesserungen der Forensik, in diesem Fall der DNA-Analyse, sorgen immer wieder für neue Erkenntnisse und Ermittlungserfolge. So konnten in den letzten Jahren immer wieder Fälle, die oft Jahrzehnte zurückliegen, neu aufgerollt, bewertet und letztendlich auch aufgeklärt werden.

Die Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Schweinfurt finden Sie hier:
Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Schweinfurt vom 07.07.2023

Informationen zu diesem Fall von der Polizei Bayern:
Cold-Case-Ermittlungen zu Mordfall im Jahr 1978 – Tatverdächtiger ermittelt und in den USA verhaftet

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Thomas Böh von Rostkron, Fachanwalt für Verkehrsrecht sowie für Transport- und Speditionsrecht, Kitzingen
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