Happy Birthday World Wide Web! Das Internet wird 30! Rückblick auf 30 Jahre WWW

Erschienen am: 30. April 2023

Thomas Böh von Rostkron, Rechtsanwaltskanzlei Kilian & Kollegen, Kitzingen - Fachanwalt für Verkehrsrecht sowie für Transport- und SpeditionsrechtAm 30. April 1993 feiert(e) das World Wide Web (WWW) offiziell seinen 30. Geburtstag. Was anfangs noch als Geheimtipp unter Computerfreaks galt, ist heute dreißig Jahre später als Kommunikationsinstrument nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken.

Zwei Milliarden Webseiten!
Aufgrund der hohen Dynamik des World Wide Web ist es relativ schwer, absolute Zahlen zu beziffern. Aber aktuell sollen sage und schreibe über 2.000.000.000 (Zwei Milliarden!) Internetseiten existieren. Interessant ist hierbei die Tatsache, dass sich viele dieser Seiten gar nicht mehr verändern, sondern statisch verharren. Schätzungen gehen davon aus, dass gerade einmal „nur“ 200 Millionen Seiten fortlaufend mit frischen Inhalten versorgt und aktualisiert werden.

Onlinedynamik – das WWW lebt
Falls sich der Trend der letzten Jahre derart weiter fortsetzt, werden jedes Jahr an die 60 bis70 Millionen Seiten hinzukommen. Wie viele der Internetauftritte jedoch mittlerweile schon wieder auf Nimmerwiedersehen im digitalen Nirwana verschwunden sind, kann hingegen kaum noch jemand verlässlich nachvollziehen. Denn frei gewordene Domains wechseln schnell den Besitzer und können einen enormen Wert aufweisen. Ein Beispiel dafür ist ein publik gewordener Verkaufspreis einer speziellen Domäne (Internetadresse) im Jahr 2021, der seinerzeit stolze zwei Millionen US-Dollar betrug. Einfach formuliert: Um eine bestimmte Internetadresse für sich nutzen zu können, wurden 2.000.000 US-Dollar bezahlt. Ob diese Summe von einer Privatperson oder einem Unternehmen beglichen wurde, erfuhr die Öffentlichkeit nicht.

Um genau zu sein, das World Wide Web ist nicht dasselbe wie das Internet
Zwar verwenden wir im alltäglichen Sprachgebrauch meist nur den Begriff „Internet“, allerdings ist das Internet genau genommen nicht identisch mit dem World Wide Web. Vielmehr nutzt das World Wide Web das Internet als Infrastruktur und bedient sich seiner Technologie.
Das Internet ist an sich ein globales Netzwerk von Geräten, (nicht nur Computern) das es ermöglicht, Daten und Informationen zwischen verschiedenen Geräten zu übertragen.
Es dient als das Fundament für verschiedene Dienste und Anwendungen wie beispielsweise E-Mail, Instant Messaging (WhatsApp), File-Sharing (FTP) und dem World Wide Web.
Das World Wide Web (WWW) als einer dieser Dienste baut auf der Technik des Internets auf und ermöglicht den Zugriff auf Webseiten und Webanwendungen, die beispielsweise mit Hyperlinks miteinander verbunden sind. Benutzer können auf die dort angebotenen Informationen und Ressourcen (meist mithilfe eines Webbrowsers) zugreifen, die auf verschiedenen Servern auf der ganzen Welt angeboten (gehostet) werden.

Einige historische Fakten rund ums World Wide Web
Als Erfinder des World Wide Web (nicht des Internets) wird Sir Timothy John Berners-Lee genannt. Dieser hat ab 1989 die erste Webpräsenz „info.cern.ch“ erstellt. Auf dieser fand man die Erklärung, was das World Wide Web sein sollte, wie man überhaupt ohne Internet an einen Webbrowser kommt und wie man einen Webserver einrichtet.
Eine weitere interessante Randnotiz stammt aus dem Jahr 1991. Als Tim Berners-Lee auf seinem ersten Webserver im CERN in Genf seine Idee vom World Wide Web erprobte, war es wichtig, dass nicht irgendwer das Gerät irrtümlich ausschaltete.
Viele Jahre zuvor schon im November 1971, soll der amerikanische Programmierer Ray Tomlinson die allererste E-Mail verschickt haben. Erst 1984 geht an der Universität Karlsruhe die erste E-Mail in Deutschland ein.
Heutzutage sind täglich mehr als 300 Milliarden E-Mails weltweit im Umlauf. Einer Bitkom-Studie zufolge erhalten Arbeitnehmer in der BRD durchschnittlich 26 berufliche E-Mails täglich. Während rund 85 Prozent aller Einwohner der Bundesrepublik Deutschland das Internet mittlerweile für das Versenden und Empfangen von E-Mails nutzen, beläuft sich der Anteil der E-Mail-Nutzer in der Europäischen Union auf durchschnittlich „nur“ 73 Prozent. Den Spitzenplatz belegt aktuell Dänemark. Hier beträgt der Anteil der E-Mail-Nutzer unter allen Einwohnern enorme 94 Prozent, was praktisch gleichbedeutend mit allen geschäftsfähigen Nutzern ist.
Bei Fragen der Sicherheit besteht allerdings noch ein erheblicher Nachholbedarf, denn erst vier von zehn Unternehmen setzen auf verschlüsselten E-Mail-Verkehr. Auch berichteten 24 Prozent der deutschen Unternehmen von regelmäßigen Angriffen per E-Mail. Der Anteil sogenannter Spam-Mails soll weltweit bei mehr als 50 Prozent liegen. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte aller E-Mails unerwünschter (Daten-)Müll ist.

Erste Online-Bestellung
Beim allerersten bekannten Online-Kauf handelte es sich um eine ganz normale Pizza. 1994 bestellte der Internetnutzer Dan Kohn eine Pizza von Pizza Hut über das World Wide Web. Die Pizza hatte einen Preis von 12 Dollar und wurde telefonisch bestellt, die Zahlung selbst erfolgte jedoch online über das Internet.
Was im Jahr 1994 noch als völliges Neuland galt, ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil unseres Alltags geworden. Im Jahr 2022 soll im Online-Geschäft in Deutschland ein Gesamtumsatz von etwa 90 Milliarden Euro mit Waren erzielt worden sein.

Weltberühmtes @-Zeichen
Auch das weltbekannte @-Zeichen, das primäre Erkennungssymbol des Internets, ist überall präsent. Und dabei hat dieses „at“-Zeichen bzw. „ädd“, wie der Franke zu sagen pflegt, schon merklich mehr Jahre auf seinem runden Buckel, als viele vermuten. Es sind historische Handelsdokumente aus dem 16. Jahrhundert bekannt, die belegen, dass das @ schon in Italien für Angaben von Preisen und Mengen verwendet wurde. Seine erstmalige Verwendung in elektronischen Nachrichten erfuhr das @-Symbol erstmals im 19. Jahrhundert. Hier wurde es beim Morsen als Abkürzung des englischen Wortes „at“ (zu Deutsch: „bei“) genutzt. Schließlich verwendete es in den 1970er Jahren Ray Tomlinson als Teil der E-Mail-Adresse, um Benutzernamen und Hostnamen effektiv zu trennen.
Heute verwenden wir das @-Zeichen in der digitalen Welt für viele Zwecke. Es kommt in E-Mail-Adressen zum Einsatz, kennzeichnet Social-Media-Gruppen, wird für Hashtags verwendet, dient als Markierungssymbol und vieles mehr. Es hat sich zu einem vielseitigen „Wahrzeichen“ entwickelt, das in verschiedenen Kontexten und Anwendungen genutzt wird.

Fazit – World Wide Web
Das World Wide Web hat zweifellos viele positive Auswirkungen auf unseren Alltag. Es hat die Art und Weise, wie wir kommunizieren, Informationen teilen und unsere sozialen Beziehungen pflegen, merklich verändert. Es bietet uns eine Fülle an Wissen und Ressourcen und ermöglicht den Zugang zu globalen Informationen. Auch Bildung, Forschung, Innovationen und kreative Ausdrucksformen wird eine breite Plattform geboten.
Jedoch birgt das World Wide Web ebenso Gefahren und Herausforderungen. Datenschutz und Privatsphäre stehen angesichts der massiven Datenerfassung und Überwachung immer mehr im Fokus. Cyberkriminalität, Identitätsdiebstahl, Online-Belästigung und Betrug sind reale Bedrohungen. Falschinformationen und Desinformation können sich rasend schnell verbreiten und das Vertrauen in die digitalen Medien erschüttern. Es ist daher wichtig, möglichst bedacht, kritisch und verantwortungsbewusst mit diesen ganzen Informationen umzugehen. Und vor allem ist es auch wichtig, stets genug Abstand zu wahren und immer in der Lage zu sein, alles auch einmal kritisch zu hinterfragen.

Was die Wikipedia zum Thema World Wide Web sowie dem Internet bereithält, erfahren Sie hier:
World Wide Web
Internet
Geschichte des Internets

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(Sie finden hier auch Präventions- und Verhaltenstipps in Bezug auf die gängigsten Delikte der Internetkriminalität.)
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Thomas Böh von Rostkron, Fachanwalt für Verkehrsrecht sowie für Transport- und Speditionsrecht, Kitzingen
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