Rauhnächte – Warum man zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche wäscht (oder etwa doch?)

Erschienen am: 19. Dezember 2024

Frank Barthel, Rechtsanwaltskanzlei Kilian & Kollegen, Kitzingen - Fachanwalt für StrafrechtIst Ihnen der alte Aberglaube bekannt, der besagt, dass man zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche waschen sollte? Denn dieser Zeitraum fällt in die sogenannten Rauhnächte – die mystische Zeit „zwischen den Jahren“, die sich von Heiligabend bis zum 6. Januar des Folgejahres erstreckt.

Mythos oder Tradition? – Die Legende der Rauhnächte
Zwischen Weihnachten und Dreikönig verschwimmen laut altem Volksglauben die Grenzen zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Geister, Seelen von Verstorbenen und sogar dämonische Wesen sollen dann in dieser mystischen Phase umherwandern. Besonders problematisch soll sich dabei in diesem Zeitraum so etwas Triviales wie das Aufhängen frischer Wäsche auswirken. Denn der Aberglaube besagt, dass sich die Geister darin verfangen könnten.

Weiße Wäsche als besonderes Risiko?
Besonders große Gefahr soll hierbei von weißer Wäsche ausgehen – denn diese soll von den Geistern bevorzugt entwendet werden, um sie gegen deren Besitzer einzusetzen. Aber auch Wäscheleinen sollen Geistern als heimtückische Falle dienen.
Und? Klingt und liest sich alles ziemlich unheimlich? Keine Sorge: Sie können diesem alten Mythos ganz gelassen auf moderne Weise begegnen. Statt die Wäsche im Freien zu trocknen, können Sie auf einen handelsüblichen Wäschetrockner zurückgreifen. Eine praktische Lösung, die nicht nur den Geistern keine Angriffsfläche bietet, sondern zudem auch noch für kuschelweiche Wäsche sorgt!

Und juristisch?
Neben dem Aberglauben und den Wesen, die möglicherweise zwischen dem Diesseits und dem Jenseits umherschwirren, kann sich beim Waschen der Wäsche auch der eine oder andere juristische Aspekt einmischen – vor allem in Mehrfamilienhäusern.

Was besagt die Hausordnung?
In vielen Mietverträgen finden sich Regelungen zum Gebrauch von Waschküchen oder Gemeinschaftswaschmaschinen. Diese Vorgaben sollten Sie prüfen, besonders hinsichtlich der Nutzung an Sonn- oder Feiertagen. Häufig gibt es Einschränkungen, die darauf abzielen, die Hausgemeinschaft nicht zu stören oder den Waschbetrieb fair zu regeln.

Ruhestörung vermeiden
Mieter haben die Pflicht, unnötige Lärmbelästigungen zu unterlassen. Geräuschintensive Geräte sollten daher in den festgelegten Ruhezeiten, in der Regel von 22 bis 6 Uhr, nicht verwendet werden. Um Ärger mit den Mitbewohnern zu vermeiden, ist es ratsam, diese Geräte ausschließlich in den erlaubten Zeiten zu nutzen und somit störende Geräusche zu minimieren. Denn die festgelegten Ruhezeiten dienen dazu, Lärmbelästigungen in Mehrfamilienhäusern zu vermeiden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die genaue Dauer und die spezifischen Regelungen zu Ruhezeiten in verschiedenen Kommunen auch unterschiedlich sein können. Daher empfiehlt es sich, die lokalen Vorschriften oder die Hausordnung zu prüfen, um sicherzustellen, dass die Ruhezeiten eingehalten werden und Konflikte mit den Nachbarn vermieden werden.

Ursprünge und Bedeutung der Rauhnächte
Die zwölf Rauhnächte haben ihren Ursprung in alten Mondkalendern, die elf Tage kürzer als das Sonnenjahr waren. Diese „toten Tage“ galten als außerhalb der Zeit, wodurch sich auch die mystische Bedeutung entwickelte. Rituale, Orakel und der Schutz vor bösen Mächten spielten eine zentrale Rolle. Der Glaube an die „Wilde Jagd“ – ein Heer rastloser Geister – verstärkte die Vorsicht in dieser Zeit. Auch wenn der Aberglaube rund um das Waschen der Wäsche in den Rauhnächten heute eher eine nostalgische Erinnerung ist, so bleibt doch ein gewisser Charme und eine Einladung zur Besinnung auf die alten Bräuche und Traditionen.

Eine Einladung zur Ruhe
Auch ohne an Geister zu glauben, ist der Brauch der Rauhnächte ein guter Anlass, zwischen den Jahren zur Ruhe zu kommen. Nutzen Sie diese Zeit, um sich vom Alltag zu erholen, die hektische Hausarbeit ruhen zu lassen und die wertvollen Stunden mit Familie und Freunden zu genießen. Der Übergang ins neue Jahr sollte entspannt und voller positiver Energie gestaltet werden. Und falls Sie nicht auf frische Wäsche verzichten können, bietet sich ein moderner Wäschetrockner als praktische und „geistersichere“ Alternative an – ganz ohne Wäscheleinen und hängende Stoffe, die die mystische Grenze zwischen den Welten möglicherweise stören könnten.

Weiteren Lesestoff zum Thema bietet Wikipedia:
Raunacht
Ruhezeiten/Nachtruhe

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