Polizeiliche Kriminalstatistik für Bayern 2024: Statistik und Realität im Freistaat

Erschienen am: 24. März 2025

Frank Barthel, Rechtsanwaltskanzlei Kilian & Kollegen, Kitzingen - Fachanwalt für StrafrechtDie kürzlich veröffentlichte Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 für den Freistaat Bayern zeigt einen Rückgang der erfassten Straftaten sowie eine hohe Aufklärungsquote. Allerdings ist es wichtig, solche Meldungen stets mit dem notwendigen Hintergrundwissen zur verwendeten Methodik und den Erhebungskriterien der Statistik zu lesen. Denn erfasst werden letztendlich nur die Straftaten, die den Ermittlungsbehörden gemeldet oder bekannt wurden und abschließend auch bearbeitet wurden.
In diesem Zusammenhang ist auch der Begriff des sogenannten „Dunkelfelds“ von Bedeutung. Er umfasst Straftaten, die nicht zur Anzeige gebracht oder den Ermittlungsbehörden nicht bekannt wurden. Die genaue Größe dieses Dunkelfelds lässt sich nur schätzen und wird hier nicht weiter behandelt.

Weniger Straftaten, hohe Aufklärungsquote
Laut Joachim Herrmann, dem Bayerischen Staatsminister des Innern, zeigt die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 für Bayern positive Entwicklungen in der Kriminalitätsbekämpfung. Die Kriminalitätsbelastung in Bayern sank 2024 leicht auf 4.218 Straftaten pro 100.000 Einwohner (ohne ausländerrechtliche Delikte), während sich die Aufklärungsquote auf 64,9 % beläuft. In diesem Zusammenhang betonte Innenminister Joachim Herrmann die fortlaufende Optimierung der Einsatzkonzepte zur Kriminalitätsbekämpfung.
Die Neuregelung des Umgangs mit Cannabis führte unter anderem zu einem deutlichen Rückgang der Rauschgiftkriminalität um 39 %, wobei Cannabisfälle selbst um fast 56 % sanken.
Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger stieg auf 41 % (bei 259.065 Tatverdächtigen), was Herrmann in diesem Zusammenhang auf die aktuelle Migrationspolitik zurückführte.
Die Gewaltkriminalität nahm um 5,2 % zu, besonders in öffentlichen Räumen.
Maßnahmen wie eine verstärkte Polizeipräsenz und Videoüberwachung sollen für mehr Sicherheit sorgen.
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stiegen um 6,6 %, insbesondere wegen Delikten im Bereich der Kinderpornografie. Die Aufklärungsquote bei diesen Straftaten lag bei rund 80 %. Die Zahl der Diebstähle wuchs um 2,2 %, wobei Wohnungseinbrüche wieder leicht zunahmen. Dahingegen ging die Cyberkriminalität um 5,2 % zurück, während hier die Aufklärungsquote auf fast 60 % stieg. Angesichts einer äußerst hohen Dunkelziffer fordert Herrmann auch hier weitere Maßnahmen.
Bayern stärkt seine Polizei weiter: Seit 2008 wurden 8.000 zusätzliche Stellen geschaffen, 2025 soll die Zahl der Beschäftigten weiter steigen.

Die ausführliche Pressemeldung zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2024 finden Sie übrigens direkt auf der Website des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration:
Polizeiliche Kriminalstatistik 2024: Weniger Straftaten, hohe Aufklärungsquote

Detaillierte Auswertungen der erfassten Statistiken finden Sie direkt auf der Internetseite der Bayerischen Polizei.
Zudem veröffentlichen die bayerischen Polizeipräsidien dort auch regionale Kriminalstatistiken separat.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für Bayern 2024 sowie die Aufschlüsselung nach den einzelnen Regierungsbezirken werden ebenfalls aufgeführt:
Polizei Unterfranken
Polizei Mittelfranken
Polizei Oberfranken
Polizei Oberpfalz
Polizei Niederbayern
Polizei München
Polizei Oberbayern Nord
Polizei Oberbayern Süd
Polizei Schwaben Nord
Polizei Schwaben Süd/West

Unterfranken / Kitzingen direkt:
Sicherheitsbilanzen für den Regierungsbezirk Unterfranken

Übrigens: Für die gesamte Bundesrepublik Deutschland wird das Bundeskriminalamt in den kommenden Tagen die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für 2024 der Öffentlichkeit präsentieren.
Unter diesem Link können Sie bei Interesse vorab in die polizeilichen Kriminalstatistiken der letzten Jahre hineinschauen und sich selbst einen Überblick verschaffen.
Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS)

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie direkt hier:
Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2023 – Fallzahlen und Aufklärungsquote gestiegen
Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2022 – Aufklärungsquote sinkt, Anzahl aufgeklärter Fälle steigt

Weitere spannende Beiträge finden Sie direkt hier:
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