KKW Grafenrheinfeld – Sprengung der beiden Kühltürme voraussichtlich am 16.08.2024

Erschienen am: 10. Juli 2024

Rechtsanwaltskanzlei Kilian & Kollegen, Kitzingen - FüllfederhalterLaut Wikipedia liegt die Gemeinde Grafenrheinfeld südlich der unterfränkischen Stadt Schweinfurt im Norden Bayerns. Die rund 3.500 Einwohner der Gemeinde konnten sich viele Jahre über zwei markante Wahrzeichen freuen, die jeweils aus zwei Türmen bestehen. Zum einen gibt es die Doppeltürme der Pfarrkirche Kreuzauffindung einer barocken Saalkirche, die als Wahrzeichen von Grafenrheinfeld gilt. Bei den anderen beiden Türmen, die weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt sind, handelt es sich um die Kühltürme des stillgelegten Kernkraftwerks Grafenrheinfeld.

Nach über 40 Jahren verschwinden die beiden Kühltürme
Nun, nach über 40 Jahren wird sich dieses Landschaftsbild ändern, denn am 16. August 2024 sollen die Kühltürme des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld gesprengt werden. Die beiden Türme, die lange Zeit den Kraftwerksbetrieb ermöglichten und die Region optisch prägten, werden dann dauerhaft aus dem Blickfeld der Anwohner verschwinden. Und der Sprengabbruch der Kühltürme markiert einen weiteren Schritt im Rückbau des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld. Die Türme weichen schon zehn Jahre früher, als der Rückbau abgeschlossen sein wird. Der frei werdende Platz auf dem Kraftwerksgelände wird später als Lagerfläche für Materialien aus dem Rückbau des Kraftwerks genutzt.

Kühltürme wurden aus dem Atomgesetz entlassen
Die Vorbereitungen für den Abbruch der Kühltürme laufen bereits seit drei Jahren. Neben umfangreichen Untersuchungen waren auch außergewöhnliche Nachweise erforderlich. Zunächst mussten die beiden Kühlturmbauwerke aus dem Atomgesetz entlassen werden, was die Voraussetzung für einen entsprechenden baurechtlichen Antrag darstellte. Zudem musste nachgewiesen werden, dass der Abbruch keine Auswirkungen auf bestehende Gebäude hat, insbesondere auf das Reaktorgebäude sowie das Zwischenlager.
Am 16. August 2024 soll es so weit sein: Innerhalb weniger Sekunden werden die Türme von 143 Metern Höhe auf nur wenige Meter Schutt reduziert. Laut diverser Medienberichte wird der gesamte Ablauf der Sprengung rund drei Millionen Euro kosten. Die Verantwortlichen rechnen mit einer großen Anzahl von Schaulustigen, daher wird das gesamte Gelände weiträumig abgesperrt sein.

Historischer Rückblick KKW Grafenrheinfeld
Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (KKG) war das erste kommerziell betriebene Kernkraftwerk in Bayern. Der Bau des Kernkraftwerks begann 1975 und es wurde 1981 in Betrieb genommen. Es handelte sich um einen Druckwasserreaktor, der von der Siemens AG gebaut wurde. Der Reaktor hatte eine elektrische Nettoleistung von 1.275 Megawatt und eine thermische Leistung von etwa 3.892 Megawatt. Im Rahmen des sogenannten Atomausstiegs in Deutschland, der nach der Katastrophe von Fukushima 2011 angeordnet wurde, wurde das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld am 27. Juni 2015 endgültig abgeschaltet.
Der Rückbau eines Kernkraftwerks ist ein recht komplexer, planungsintensiver und langwieriger Prozess, der mehrere Jahrzehnte dauern kann. Er erfordert spezialisierte technische Expertise und strenge Sicherheitsprotokolle, um sicherzustellen, dass keine radioaktiven Materialien in die Umwelt gelangen. Zu den notwendigen Schritten gehören die Dekontaminierung und Demontage der Anlagenkomponenten, die sichere Lagerung und Entsorgung von radioaktiven Abfällen sowie die Sanierung des Geländes, damit es für andere Zwecke genutzt werden kann.
Die Kosten des Rückbaus des ehemaligen KKW Grafenrheinfeld werden laut diverser Quellen auf weit über eine Milliarde Euro geschätzt. Diese Kosten umfassen den Abbau der Reaktoranlage, die Entsorgung radioaktiver Abfälle und die Wiederherstellung des Geländes.

Weitere thematische Information finden Sie direkt in der Wikipedia:
Grafenrheinfeld
Kreuzauffindung (Grafenrheinfeld)
Kernkraftwerk Grafenrheinfeld

Weitere Informationen rund um das KKW Grafenrheinfeld:
Atommüllreport – AKW Grafenrheinfeld

Informationen und Pressemeldungen zum Thema finden Sie direkt auf der Webseite der PreussenElektra GmbH:
Sprengung der Kühltürme des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld
Ablauf der Sprengung
Auswirkungen auf die Umgebung

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Frank Barthel, Fachanwalt für Strafrecht, Kitzingen
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