Blindgänger in Deutschland: So reagieren Sie richtig bei einem Bombenfund

Erschienen am: 6. September 2024

Thomas Böh von Rostkron, Rechtsanwaltskanzlei Kilian & Kollegen, Kitzingen - Fachanwalt für Verkehrsrecht sowie für Transport- und SpeditionsrechtNoch immer stellen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg eine erhebliche Gefahr dar. In Deutschland werden jährlich zahlreiche dieser nicht explodierten Bomben entdeckt, vor allem in Städten, die während des Krieges schwer bombardiert wurden. Solche Funde geschehen oft im Rahmen von Bauarbeiten oder landwirtschaftlichen Tätigkeiten und bergen ein hohes Risiko. Viele der Bomben sind im Laufe der Jahre instabil geworden und können noch immer detonieren. Es ist daher entscheidend, dass man bei einem Fund weder den Gegenstand berührt noch versucht, ihn zu bewegen. Die sofortige Alarmierung der Polizei oder des Kampfmittelräumdienstes ist der einzige sichere Weg, um Leben zu schützen und die Situation zu entschärfen. Während des Zweiten Weltkriegs fielen geschätzte 2,7 Millionen Tonnen Bomben auf Europa, wobei ein großer Teil davon auf Deutschland abgeworfen wurde. Allein die Alliierten warfen etwa 1,3 Millionen Tonnen Bomben auf deutsche Städte und Industrieanlagen.

Noch über 100.000 Blindgänger vermutet
Nach Schätzungen explodierten etwa 10 bis 20 Prozent dieser Bomben nicht. Das bedeutet, dass sich nach heutigen Schätzungen immer noch weit über 100.000 Blindgänger im Boden befinden. Jedes Jahr werden in Deutschland Hunderte dieser Blindgänger entdeckt – oft bei Bauarbeiten, landwirtschaftlichen Tätigkeiten oder durch gezielte Suchmaßnahmen. Besonders betroffen sind Städte, die während des Krieges stark bombardiert wurden, wie z. B. Berlin, Hamburg, Köln oder Dresden. Die Gefahr besteht darin, dass viele dieser Bomben durch Korrosion instabil geworden sind und jederzeit explodieren könnten.

Was tun, wenn man eine Bombe oder alte Munition findet?
Nicht berühren: Egal, ob es sich um eine Bombe, Munition oder verdächtige Metallteile handelt, die am Boden entdeckt werden – es ist entscheidend, den Fund nicht zu bewegen oder zu manipulieren. Schon kleinste Erschütterungen können eine Detonation auslösen.
Gebiet sichern: Halten Sie sich selbst und andere von der Fundstelle fern. Markieren Sie den Fundort, wenn möglich, aus sicherer Entfernung, um andere Menschen zu warnen.
Sofort die Polizei oder den Kampfmittelräumdienst benachrichtigen: Die Behörden sind darauf geschult, mit solchen Funden umzugehen. Sie werden den Fund sichern und den Bombenräumdienst informieren. Wählen Sie 110 oder den Notruf, wenn Sie sich unsicher sind, wie Sie reagieren sollen.
Evakuierungsanweisungen befolgen: Sollten Sie aufgefordert werden, ein Gebiet zu verlassen, weil eine kontrollierte Sprengung oder Entschärfung stattfinden soll, befolgen Sie die Anweisungen der Behörden unverzüglich.

Durch moderne Technologien wie Bodenradar und Magnetsonden werden regelmäßig Bomben aufgespürt und entschärft. Es wird jedoch geschätzt, dass es noch Jahrzehnte dauern wird, bis alle Blindgänger sicher entfernt sind.

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